Was ist die Interventionelle Radiologie?

Radiologie – Definition

Die Radiologie ist ein ärztlicher Fachbereich und befasst sich mit der Diagnose von Krankheiten mittels bildgebender Verfahren. Dazu gehören das Röntgen, die Computertomographie (CT), die Magnetresonanztomographie (MRT) sowie die Sonographie (Ultraschalluntersuchung).

Was ist die Interventionelle Radiologie?

Die Interventionelle Radiologie stellt ein Teilgebiet der Radiologie dar. Hierbei steht nicht die Diagnosefindung im Fokus, sondern die aktive Abwicklung von therapeutischen Eingriffen unter Radiologischer Bildsteuerung (Ultraschall, MRT, CT) und -überwachung. Im Gegensatz zum englischsprachigen Raum gehört dieses Fachgebiet in Deutschland allerdings nach wie vor zur diagnostischen Radiologie und stellt kein eigenständiges Feld dar.

Entstehungsgeschichte

Die ersten Schritte der Interventionellen Radiologie bestanden aus der graphischen Darstellung von Gefäßen mittels eines Kathetersystems. Aus dieser Idee entwickelten sich dann das therapeutische Verfahren, Gefäßerkrankungen mittels metallischen Gefäß-Endoprothesen (Stents) zu behandeln. Zu den ersten Eingriffen der Interventionellen Radiologie zählt daher die Ballondilatation, bei der mit einem Katheter eine Gefäßverengung erweitert werden kann. So entwickelten nach den Vorarbeiten der Mediziner und Radiologen Sven-Ivar Seldinger, Charles T. Dotter und W. Porstmann vor allem Eberhard Zeitler und Andreas R. Grüntzig die interventionelle Radiologie weltweit zu einer minimal-invasiven Therapieoption bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die interventionelle Radiologie weitete dann ihr Spektrum auf die Behandlung von komplexen Krankheitsbildern aus. Heutzutage werden zahlreiche andere Eingriffe im Rahmen der Interventionelle Radiologie durchgeführt.

Was zählt zur Interventionellen Radiologie?

Die Interventionelle Radiologie schließt also "Eingriffe" am Patienten mit ein, wie beispielsweise:

  • Aortenstent: Endovaskuläre Gefäßprothese zur Stabilisierung eines Aneurysmas (Aufweitung einer Blutgefäßwand).
  • Angioplastie: Aufweitung und Einbringung von Stents in Gefäße.
  • Bildgestützte Drainageanlage: Einbringen von Drainagen Kathetern zum Ableiten entzündlicher und nicht-entzündlicher Flüssigkeiten aus dem Körper.
  • CT-gesteuerte periradikuläre Therapie Schmerztherapie bei radikulären Schmerzen (z.B. bei einem Bandscheibenvorfall).
  • Embolisation: Verschließen eines Gefäßes, um einen bösartigen oder gutartigen Tumor zu behandeln oder eine innere Blutung zu stoppen.
  • Gastrostomie/Gastrojejunostomie: Einsetzen von Ernährungskathetern in den Magen oder den Dünndarm.
  • Kryoablation: Lokalisierte Zerstörung von Tumoren durch Kälte.
  • Radiofrequenzablation: Lokalisierte Zerstörung von Tumoren durch Hitze.
  • Thrombolyse: Wiedereröffnen von thrombotischen verschlossenen Gefäßen durch Einspritzen Gerinnsel-auflösender Medikamente.
  • Virtuelle Biopsie: Bildgesteuerte Gewebeentnahme zur Stellung einer feingeweblichen Diagnose.
  • Venöser Zugang: Einlage und Versorgung spezieller intravenöser Katheter-Systeme (z.B. Zentraler Venenkatheter).


Vorteile der Interventionellen Radiologie

Alle Verfahren der Interventionellen Radiologie bieten vielfältige Vorteile für die Patienten: Es handelt sich bei allen Methoden um minimal invasive Eingriffe, was bedeutet, dass meist nur minimale Schnitte, wenn überhaupt, für die Durchführung notwendig sind. Damit sind die Verfahren äußerst schonend für Patienten und können ohne Krankenhausaufenthalt ambulant vorgenommen werden. In der Regel benötigen die Patienten keine Narkose, da eine lokale Betäubung in den meisten Fällen mehr als ausreichend ist.

Interventionelle Radiologie – Fazit

Die Interventionelle Radiologie ist ein innovativer Teilbereich der diagnostischen Radiologie München bei dem bildgebende Untersuchungsverfahren genutzt werden, um gezielt und hochpräzise therapeutische und diagnostische Eingriffe vornehmen zu können. Dabei werden unter anderem Katheter eingesetzt, Tumore behandelt oder Blutgerinnsel aufgelöst. Vorteilhaft an den Methoden der Interventionellen Radiologie ist, dass diese ohne Narkose und große Schnitte auskommen, sodass in der Regel ein Krankenhausaufenthalt für den Patienten wegfällt.

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